Rückenschmerzen bei Erwachsenen: Ursachen, Diagnostik, Behandlung und der osteopathische Ansatz
Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen im Erwachsenenalter. Sie können akut oder chronisch auftreten, haben viele mögliche Ursachen – und oft liegt keine eindeutige Diagnose vor. Hier zeigen wir dir, welche Gründe es für Rückenschmerzen gibt, wie die Diagnose gestellt wird und welche Rolle ganzheitliche Methoden wie Osteopathie spielen.
Häufigkeit und gesellschaftliche Bedeutung von Rückenschmerzen
Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in Deutschland:
- Mehr als 85 % der Erwachsenen haben im Laufe ihres Lebens Rückenschmerzen (Robert Koch-Institut, 2020).
- Rückenschmerzen sind der häufigste Grund für Krankschreibungen (IGES Institut, 2020).
- Besonders häufig ist der untere Rücken betroffen, also die Lendenwirbelsäule (LWS) (Bundesärztekammer, 2021).
- Laut der WHO gehören Rückenschmerzen zu den häufigsten Ursachen für eingeschränkte Lebensqualität weltweit (WHO, 2017).
Was sind die Ursachen von Rückenschmerzen?
Man unterscheidet zwei Gruppen:
Unspezifische Rückenschmerzen (ca. 85–90 %)
In den meisten Fällen finden Ärzt:innen keine eindeutige körperliche Ursache. Man spricht dann von unspezifischen Rückenschmerzen. Häufige Auslöser sind:
- Verspannte Muskeln, z. B. durch langes Sitzen
- Bewegungsmangel
- Fehlhaltungen, z. B. am Arbeitsplatz
- Stress oder psychische Belastungen
- Ungünstige Bewegungsabläufe (z. B. falsches Heben)
Auch seelische Belastungen wie Angst oder Depression können Rückenschmerzen verstärken. Studien zeigen, dass Stress am Arbeitsplatz oder familiäre Konflikte Rückenschmerzen begünstigen können (Burton et al., 2009).
Spezifische Rückenschmerzen (ca. 10–15 %)
Hier gibt es eine klare Ursache. Dazu gehören zum Beispiel:
- Bandscheibenvorfall
- Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose)
- Brüche von Wirbeln (z. B. bei Osteoporose)
- Entzündliche Erkrankungen wie Morbus Bechterew
- Infektionen der Wirbelsäule
- Tumore oder Metastasen
Wie wird die Ursache festgestellt?
Ärztliche Anamnese
Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch. Ärzt:innen fragen nach:
- Wo genau der Schmerz sitzt
- Seit wann die Schmerzen bestehen
- Ob sie ausstrahlen (z. B. ins Bein)
- Ob Taubheit, Kribbeln oder Lähmungen vorliegen
- Ob es nächtliche Schmerzen gibt
Körperliche Untersuchung
Anschließend folgt eine Untersuchung:
- Beweglichkeit der Wirbelsäule
- Muskelfunktion und Kraft
- Reflexe und Sensibilität
Weitere Diagnostik bei Bedarf
Wenn nötig, kommen weitere Verfahren zum Einsatz:
- Röntgen bei Verdacht auf Arthrose oder Knochenbrüche
- MRT bei Bandscheibenvorfall oder Nervenbeteiligung
- Laboruntersuchungen bei Verdacht auf Entzündung
Wichtig: Bei unspezifischen Rückenschmerzen ist Bildgebung oft nicht sinnvoll. Sie zeigt häufig harmlose Veränderungen, die nichts mit dem Schmerz zu tun haben (DGOU, 2022).
Was hilft bei Rückenschmerzen?
Bewegung und Physiotherapie
Bewegung ist oft die beste Medizin. Sie:
- lockert verspannte Muskeln,
- stärkt die Rückenmuskulatur
- und verbessert die Beweglichkeit.
Medikamente
Kurzfristig können helfen:
- Ibuprofen oder andere Schmerzmittel (NSAR)
- Wärmesalben oder -pflaster
Aber: Medikamente sollten nur vorübergehend eingesetzt werden.
Entspannung und Stressabbau
Viele Menschen mit Rückenschmerzen stehen unter Stress. Entspannung hilft:
- Yoga,
- Meditation,
- Atemübungen
- oder Gesprächstherapie können Schmerzen lindern.
Wie kann Osteopathie bei Rückenschmerzen helfen?
Die Osteopathie ist ein ganzheitlicher Behandlungsansatz. Sie sieht den Körper als Einheit – alles hängt miteinander zusammen: Muskeln, Gelenke, Faszien, Organe.
Was macht eine Osteopathin?
- Tastet mit den Händen Spannungen, Blockaden und Bewegungseinschränkungen auf
- Löst diese mit sanften manuellen Techniken
- Fördert so die natürliche Selbstheilung des Körpers
Osteopathie kann besonders gut helfen bei:
- funktionellen Beschwerden, also ohne klare Strukturveränderung
- Verspannungen und Fehlhaltungen
- chronischen Rückenschmerzen, bei denen Schulmedizin wenig hilft
Was sagt die Forschung?
Eine große Auswertung von Studien zeigt: Osteopathie kann Schmerzen deutlich lindern und die Beweglichkeit verbessern – besonders bei chronischen Rückenschmerzen (Franke et al., 2014).
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Was kann ich selbst tun?
Hier ein paar einfache Tipps:
- Bewegung in den Alltag einbauen: Spazierengehen, Radfahren, Gymnastik
- Haltung am Arbeitsplatz verbessern
- Stress reduzieren – über Atemübungen, Musik oder Pausen
- Gezielte Übungen für Bauch- und Rückenmuskeln
- Regelmäßig zur osteopathischen Behandlung gehen, um Spannungen früh zu lösen
Fazit
Rückenschmerzen sind sehr häufig – aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Wer sich bewegt, gut auf sich achtet und frühzeitig Hilfe sucht, kann Schmerzen deutlich lindern. Die Osteopathie bietet dabei eine sanfte, aber wirksame Unterstützung – vor allem bei funktionellen oder chronischen Beschwerden.
Du leidest unter Rückenschmerzen und möchtest eine ganzheitliche Lösung? Dann vereinbare gern einen Termin in unserer Praxis – wir nehmen uns Zeit für dich.