Histaminintoleranz erkennen & behandeln – Ursachen, Symptome & ganzheitliche Therapie

August 2, 2025
·
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Histaminintoleranz: Symptome, Ursachen und ganzheitliche Behandlung

Was ist Histaminintoleranz?

Histaminintoleranz bedeutet, dass der Körper auf bestimmte Lebensmittel oder körpereigenes Histamin überempfindlich reagiert. Die Ursache: Histamin wird nicht ausreichend abgebaut – meist, weil das Enzym Diaminoxidase (DAO) im Darm nicht richtig funktioniert.

Histamin ist ein wichtiger Botenstoff. Er regelt zum Beispiel Entzündungen, Blutdruck, Darmbewegung und Allergiereaktionen. Wird Histamin nicht gut abgebaut, sammeln sich zu große Mengen im Körper – das kann vielfältige Beschwerden auslösen.

Häufige Ursachen für Histaminintoleranz

Histaminintoleranz ist keine klassische Allergie. Vielmehr handelt es sich um ein Ungleichgewicht im Histaminstoffwechsel. Die Gründe können sehr unterschiedlich sein:

  • Zu wenig DAO-Enzym im Darm
  • Störungen in der Darmflora (Dysbiose)
  • Durchlässige Darmschleimhaut („Leaky Gut“)
  • Mangel an wichtigen Mikronährstoffen (z. B. Vitamin B6, Zink, Kupfer)
  • Stress oder hormonelle Schwankungen (z. B. während des Zyklus)
  • Medikamente, die Histaminabbau blockieren

Oft treten mehrere dieser Faktoren gleichzeitig auf. Deshalb ist eine ganzheitliche Betrachtung besonders wichtig.

Symptome: Wie macht sich Histaminintoleranz bemerkbar?

Die Beschwerden können unterschiedlich sein – je nachdem, wie viel Histamin im Körper zirkuliert und wie gut es abgebaut wird. Die Symptome treten meist nach dem Essen auf, können aber auch chronisch bestehen.

Typische Beschwerden

Verdauung:

  • Blähbauch, Völlegefühl
  • Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung

Haut:

  • Juckreiz, Rötung, Ausschläge
  • Nesselsucht, Quaddeln

Kopf & Kreislauf:

  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Schwindel, Herzrasen, niedriger Blutdruck

Atemwege:

  • Verstopfte Nase, Niesreiz
  • Atemnot oder Asthma-ähnliche Symptome

Weitere mögliche Symptome:

  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung
  • Reizbarkeit
  • Zyklusbeschwerden oder PMS

Diagnose: Wie erkennt man eine Histaminintoleranz?

Einen „einzigen Test“ zur sicheren Diagnose gibt es nicht. Die Diagnose ergibt sich aus einer Kombination von:

  • Beschwerdebild und Anamnese
  • Ausschluss anderer Erkrankungen (z. B. Allergien, Unverträglichkeiten)
  • Laborwerte (DAO im Blut, Histamin im Stuhl)
  • Ernährungstagebuch
  • Eliminationsdiät: Histaminarme Ernährung über 10–14 Tage, danach gezielte Wiedereinführung

Zusätzlich sinnvoll sind Untersuchungen der Darmflora, der Darmschleimhaut und des Nährstoffstatus.

Histamin in Lebensmitteln: Was du wissen solltest

Viele der typischen Beschwerden bei Histaminintoleranz entstehen durch die Aufnahme histaminreicher Lebensmittel oder durch Stoffe, die Histamin im Körper freisetzen oder dessen Abbau behindern. Um Symptome zu lindern, ist es hilfreich, die wichtigsten Auslöser zu kennen – insbesondere im Rahmen einer Eliminationsdiät oder zur besseren Selbsteinschätzung. Die folgende Übersicht zeigt, welche Lebensmittel problematisch sein können.

Histaminreiche Lebensmittel

Diese enthalten besonders viel Histamin – je länger gereift, gelagert oder fermentiert, desto mehr:

Tierisch:

  • Gereifter Käse (Parmesan, Gouda, Camembert)
  • Geräucherte Wurst (Salami, Schinken)
  • Fischkonserven (Thunfisch, Sardinen)
  • Meeresfrüchte, Leber

Pflanzlich:

  • Sauerkraut
  • Tomaten
  • Auberginen
  • Avocados
  • Spinat
  • Reife Bananen

Getränke:

  • Rotwein, Sekt, Bier
  • Kombucha

Histaminliberatoren

Diese fördern die Freisetzung von körpereigenem Histamin:

  • Zitrusfrüchte
  • Erdbeeren
  • Ananas, Kiwi
  • Schokolade
  • Tomaten
  • Cashews, Walnüsse

DAO-Blocker

Diese hemmen das Enzym und somit den Histaminabbau im Darm:

  • Alkohol (v. a. Rotwein, Bier)
  • Schwarzer/grüner Tee, Mate
  • Einige Medikamente (z. B. NSAR, Antidepressiva)

Behandlung: Was hilft bei Histaminintoleranz?

In der funktionellen Medizin behandeln wir nicht nur die Symptome, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen.

1. Ernährung anpassen

  • Temporär histaminarme Ernährung (4–6 Wochen)
  • Meidung stark gereifter, fermentierter oder verarbeiteter Lebensmittel
  • Ziel ist kein dauerhafter Verzicht, sondern Wiederaufbau der Toleranz

2. Darm stärken

  • Aufbau einer gesunden Darmflora
  • Behandlung einer möglichen Schleimhautschädigung (z. B. mit L-Glutamin, Omega-3, Zink)

3. Nährstoffe auffüllen

  • Vitamin B6, Zink, Kupfer, Magnesium, Vitamin C
  • Wichtig für den Histaminabbau und zur Stabilisierung der Mastzellen

4. Stress regulieren

  • Stress begünstigt Histaminfreisetzung
  • Entspannungstechniken, Schlafoptimierung, Atemübungen helfen

5. Hormonbalance mitbedenken

  • Östrogendominanz kann Histaminintoleranz verstärken
  • Besonders relevant bei zyklusabhängigen Beschwerden

6. Medikamente prüfen

  • Manche Medikamente blockieren DAO oder setzen Histamin frei
  • Beispiel: Ibuprofen, Diclofenac, Antidepressiva, Betablocker

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Fazit

Histaminintoleranz ist häufig – aber oft nicht erkannt. Sie kann viele Beschwerden verursachen, die sich über den ganzen Körper verteilen. Mit einer ganzheitlichen Diagnostik und gezielten Behandlung lassen sich die Beschwerden meist deutlich lindern.

Die funktionelle Medizin hilft dabei, den Körper zu regulieren, die Darmgesundheit zu stärken und die Verträglichkeit gegenüber histaminhaltigen Lebensmitteln langfristig zu verbessern.

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Sprich uns gerne an, wenn du den Verdacht hast, betroffen zu sein. Wir begleiten dich individuell und ganzheitlich.

Wir nehmen uns Zeit für dich und verbinden moderne Diagnostik mit ganzheitlicher Behandlung.

Häufig gestellte Fragen

Typisch sind Beschwerden wie Blähbauch, Hautausschlag, Kopfschmerzen oder Herzrasen – oft nach dem Essen. Ein Ernährungstagebuch, eine histaminarme Eliminationsdiät und gezielte Laboruntersuchungen (z. B. DAO, Mikrobiom) helfen bei der Einschätzung. Die Diagnose erfolgt meist durch Ausschluss und individuelle Testung.

Labortests wie der DAO-Wert im Blut oder Histamin im Stuhl können Hinweise geben, sind aber allein nicht aussagekräftig. In der funktionellen Medizin werden zusätzlich Darmflora, Schleimhautgesundheit und Nährstoffstatus (z. B. B6, Zink) untersucht – kombiniert mit einer histaminarmen Diät zur Selbsteinschätzung.