Tennisarm (Tennisellenbogen): Ursachen, Symptome und ganzheitliche Behandlung

July 7, 2025
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Tennisarm (Tennisellenbogen) ganzheitlich behandeln – Ursachen, Symptome und Hilfe

Tennisarm – medizinisch Epicondylitis lateralis humeri – ist eine weit verbreitete schmerzhafte Sehnenerkrankung am Ellenbogen, die sowohl Sportler:innen als auch Menschen in ganz alltäglichen Berufen betrifft. Die Beschwerden entstehen oft schleichend, können sich aber zu chronischen Schmerzen mit erheblichem Funktionsverlust entwickeln.

In unserer Praxis für Osteopathie in Berlin Mitte begegnen wir dem Tennisarm regelmäßig – und behandeln ihn nicht nur lokal am Ellenbogen, sondern ganzheitlich: Wir suchen die zugrunde liegenden funktionellen Ursachen im gesamten Körper, um Beschwerden nachhaltig zu lindern. In diesem Beitrag erfährst du, wie ein Tennisarm entsteht, woran du ihn erkennst, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie dir Osteopathie gezielt helfen kann.

Was ist ein Tennisarm?

Ein Tennisarm (auch Tennisellenbogen) ist eine Reizung der Sehnenansätze der Unterarmstreckmuskulatur an der Außenseite des Ellenbogens. Dabei ist meist der Ansatz des Musculus extensor carpi radialis brevis betroffen – also jener Muskel, der das Handgelenk stabilisiert und bei vielen Alltagsbewegungen beansprucht wird.

Obwohl der Name vermuten lässt, dass vor allem TennisspielerInnen betroffen sind, tritt der Tennisarm heute viel häufiger bei Menschen auf, die ihre Arme und Hände im Alltag einseitig oder repetitiv belasten – zum Beispiel am Computer, beim Handwerken, im Haushalt oder beim Klettern.

Symptome eines Tennisarms

Die Beschwerden entwickeln sich oft schleichend – typische Anzeichen sind:

  • Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, besonders beim Druck oder bei Bewegung
  • Schmerzen beim Heben, Greifen oder Tragen, z. B. beim Halten einer Tasse, Öffnen einer Flasche oder Tragen von Einkaufstaschen
  • Kraftverlust in Hand oder Unterarm
  • Schmerzen bei Drehbewegungen, etwa beim Aufschrauben eines Glases oder Türöffnen
  • In manchen Fällen Ausstrahlung der Schmerzen in Unterarm, Handgelenk oder Schulter

Im fortgeschrittenen Stadium können die Schmerzen auch in Ruhe auftreten oder nachts stören. Ohne Behandlung kann ein Tennisarm chronisch werden und die Lebensqualität erheblich einschränken.

Ursachen: Wie entsteht ein Tennisarm?

Die Hauptursache des Tennisarms ist eine dauerhafte Überlastung oder Fehlbelastung der Unterarmmuskulatur. Diese führt zu sogenannten Mikrotraumata im Sehnengewebe – also winzigen Verletzungen, die nicht ausreichend ausheilen können.

Häufige Auslöser:

  • Wiederholte Bewegungen beim Sport (Tennis, Padel, CrossFit, Klettern, Golf)
  • Fehlhaltungen bei der Arbeit (z. B. stundenlanges Tippen oder Mausklicken)
  • Einseitige Belastung bei handwerklicher Tätigkeit
  • Muskuläre Dysbalancen im Schulter-Nacken-Bereich
  • Fehlstellungen im Hand- oder Ellenbogengelenk
  • Verkürzungen in den myofaszialen Ketten
  • Stressbedingte Anspannung der Haltemuskulatur

Ein Tennisarm ist also nicht nur ein lokales Problem – er ist oft Ausdruck eines funktionellen Ungleichgewichts im gesamten Bewegungsapparat.

Tennisarm vs. Golferellenbogen – wo liegt der Unterschied?

Während der Tennisarm die Außenseite des Ellenbogens betrifft (Streckmuskulatur), sitzt der Golferellenbogen auf der Innenseite (Beugemuskulatur). Die beiden Erkrankungen ähneln sich in Entstehung und Symptomatik, erfordern aber je nach betroffener Struktur unterschiedliche Behandlungsansätze.

Wie wird ein Tennisarm klassisch behandelt?

In der Schulmedizin wird der Tennisarm meist konservativ behandelt – also ohne Operation. Gängige Methoden sind:

Konservative Therapieoptionen:

  • Schonung & temporäre Belastungsvermeidung
  • Kühlen und Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten (NSAR)
  • Physiotherapie mit Dehnungs- und Kräftigungsübungen
  • Stoßwellentherapie oder Ultraschall
  • Bandagen oder Tapes zur Entlastung
  • Injektionen mit Kortison oder PRP (plättchenreiches Plasma)

In chronischen oder therapieresistenten Fällen wird manchmal eine operative Behandlung erwogen, bei der die geschädigten Sehnenanteile entfernt werden.

Viele dieser Methoden behandeln nur das Symptom – nicht die Ursache. Genau hier setzt die Osteopathie an.

Osteopathie bei Tennisarm – ganzheitlich statt symptomatisch

Die Osteopathie verfolgt einen ursachenorientierten Ansatz: Sie betrachtet den Tennisarm nicht als isoliertes Ellenbogenproblem, sondern als Teil eines größeren funktionellen Zusammenhangs. In unserer Praxis in Berlin Mitte nehmen wir uns Zeit für eine ausführliche osteopathische Untersuchung, um herauszufinden, woher die Überlastung wirklich kommt.

Was wir in der osteopathischen Untersuchung prüfen:

  • Beweglichkeit und Spannung in Hals- und Brustwirbelsäule
  • Funktion von Schulter- und Ellenbogengelenk
  • Verlauf der Faszienketten vom Nacken bis zur Hand
  • Muskelspannung in Rücken, Schultergürtel und Unterarm
  • Zwerchfellspannung und Atemmuster (Stressauswirkung!)
  • ggf. Zusammenhang mit alten Verletzungen, dem Kiefergelenk oder Beckenschiefstand

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Typische osteopathische Behandlungsansätze beim Tennisarm

Je nach Befund setzen wir verschiedene manuelle Techniken ein:

  • Myofasziale Behandlung von verkürzten oder verspannten Muskeln und Faszien
  • Gelenkmobilisation von Ellenbogen, Schulter und HWS
  • Craniosacrale Techniken, um das vegetative Nervensystem zu regulieren
  • Viszerale Techniken, wenn Bauchorgane das muskuläre Gleichgewicht beeinflussen
  • Behandlung des Zwerchfells, um Spannungen systemisch zu lösen

Das Ziel ist, das Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken, Faszien und Nerven so zu harmonisieren, dass die Überlastung im Ellenbogen nicht mehr entsteht.

Für wen ist Sportosteopathie bei Tennisarm geeignet?

Die osteopathische Behandlung eignet sich besonders für:

  • SportlerInnen (z. B. Tennis, CrossFit, Klettern, Golf)
  • Berufstätige mit einseitigen Belastungen (z. B. Büro, Handwerk, Musik)
  • Menschen mit chronischen Beschwerden, bei denen andere Therapien nicht helfen
  • PatientInnen mit zusätzlicher Nacken-, Schulter- oder Kiefersymptomatik
  • Alle, die eine ganzheitliche, körperorientierte Herangehensweise suchen

Wie viele Behandlungen sind nötig?

Bei akuten Beschwerden reichen häufig 3 bis 4 osteopathische Sitzungen, um eine spürbare Besserung zu erreichen. Chronische oder multifaktorielle Verläufe benötigen unter Umständen mehr Zeit – vor allem, wenn alte Bewegungseinschränkungen, Stress oder unerkannte Funktionsstörungen eine Rolle spielen.

In der sportosteopathischen Behandlung geben wir dir auch individuelle Übungen mit auf den Weg, um die Heilung aktiv zu unterstützen.

Fallbeispiel aus unserer Praxis in Berlin Mitte

Ein 42-jähriger Hobby-Tennisspieler stellte sich in unserer Praxis vor. Seit über fünf Monaten litt er unter Schmerzen an der Außenseite seines rechten Ellenbogens – typisch für einen Tennisarm. Die Beschwerden traten vor allem beim Aufschlag, beim Öffnen von Gläsern und beim Tragen schwererer Gegenstände auf. Er hatte bereits verschiedene klassische Maßnahmen ausprobiert: Schonung, Bandagen, Dehnübungen, entzündungshemmende Medikamente – jedoch ohne nachhaltige Verbesserung.

Die osteopathische Untersuchung

In der ersten Sitzung führten wir eine umfassende Anamnese und eine ganzkörperliche osteopathische Untersuchung durch. Dabei zeigten sich mehrere auffällige Befunde:

  • Blockierungen in der unteren Halswirbelsäule (HWS-Bereich C6/C7), die sich negativ auf die nervale Versorgung des Arms auswirkten
  • eine deutlich eingeschränkte Zwerchfellbewegung, verbunden mit flacher Atmung – ein häufiges Zeichen stressbedingter Überspannung
  • Faszienverklebungen entlang der Armfaszie, vom Ellenbogen bis in die Hand, mit eingeschränkter Gleitfähigkeit der Gewebeschichten
  • eine ältere, unzureichend ausgeheilte Schulterverletzung (Verletzung des AC-Gelenks), die zu kompensatorischen Bewegungsmustern im Arm führte

Die Behandlung

Die Behandlung erfolgte in vier Sitzungen über einen Zeitraum von acht Wochen. Dabei kamen verschiedene osteopathische Techniken zum Einsatz:

  • Mobilisation der Halswirbelsäule, um die nervale Versorgung und Beweglichkeit des Schultergürtels zu verbessern
  • myofasziale Techniken, um Spannungen im Unterarm, Oberarm und Schulterbereich zu lösen und die Gleitfähigkeit der Faszien wiederherzustellen
  • gezielte Behandlung des Zwerchfells, um das vegetative Nervensystem zu regulieren und die Atemmechanik zu normalisieren
  • sanfte Mobilisation des Schultergelenks und Arbeit am Narbengewebe im Bereich des alten AC-Gelenks-Traumas
  • zusätzlich: Anleitung zu funktionellen Dehnübungen für Unterarm und Brustkorb, sowie einfache Atemübungen zur Entspannung

Der Verlauf

Nach der zweiten Sitzung berichtete der Patient von einer spürbaren Reduktion der Schmerzen beim Tennis sowie im Alltag. Nach der vierten Sitzung war er nahezu beschwerdefrei. Besonders erwähnte er das verbesserte Körpergefühl, eine freiere Atmung und deutlich mehr Stabilität im Schulter-Arm-Bereich beim Aufschlag.

Solche Fallverläufe zeigen, wie wichtig es ist, den Tennisarm nicht isoliert zu betrachten, sondern im Kontext des ganzen Körpers – von Haltung über Atmung bis zu früheren Verletzungen. In unserer Praxis in Berlin Mitte arbeiten wir genau mit diesem Blick – individuell und ganzheitlich.

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Fazit: Tennisarm ganzheitlich behandeln – mit Sportosteopathie in Berlin Mitte

Ein Tennisarm ist mehr als nur eine lokale Sehnenreizung. Die Ursache liegt oft nicht dort, wo es weh tut. Mit einer osteopathischen Behandlung können wir gemeinsam herausfinden, was dein Körper braucht, um in Balance zu kommen – und langfristig wieder schmerzfrei und belastbar zu sein.

In unserer Praxis für Osteopathie in Berlin Mitte nehmen wir uns Zeit für dich, deine Beschwerden und dein Körpergefühl. Ob du sportlich aktiv bist, viel am Schreibtisch arbeitest oder dich einfach nicht mehr auf deinen Arm verlassen kannst – wir begleiten dich achtsam und individuell.

Du leidest unter einem Tennisarm oder vermutest eine funktionelle Ursache hinter deinen Ellenbogenschmerzen?
Sprich unser Team gerne an – wir beraten dich gerne persönlich.

Wir nehmen uns Zeit für dich und verbinden moderne Diagnostik mit ganzheitlicher Behandlung.

Häufig gestellte Fragen

Ja – besonders bei funktionell bedingtem Tennisarm kann Sportosteopathie sehr effektiv sein. Die Behandlung setzt nicht nur lokal am Ellenbogen an, sondern untersucht auch Bewegungsmuster, Faszienketten und Haltungsprobleme im gesamten Körper. Ziel ist es, die Ursachen der Überlastung zu erkennen und langfristig zu beheben – ideal bei wiederkehrenden oder therapieresistenten Beschwerden.

Am besten so früh wie möglich – also sobald Schmerzen im Ellenbogen auftreten, die sich bei Belastung, Griffbewegungen oder Sporteinsatz verschlimmern. Je früher eine funktionelle Ursache erkannt wird, desto schneller lässt sich der Tennisarm ganzheitlich behandeln. In unserer Praxis für Sportosteopathie in Berlin Mitte nehmen wir uns Zeit für eine umfassende Analyse und individuelle Behandlung.

Die Sportosteopathie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Sie analysiert den gesamten Bewegungsapparat, bezieht Atmung, Nervensystem und frühere Verletzungen mit ein. Im Gegensatz zur Physiotherapie steht nicht nur die symptomatische Behandlung des Ellenbogens im Fokus, sondern die funktionellen Zusammenhänge – z. B. zwischen Schulter, Nacken, Zwerchfell und Arm. Besonders für sportlich aktive Menschen ist das entscheidend, um Rückfälle zu vermeiden.